Umweltsteuern: In allen Mitgliedstaaten entfiel Löwenanteil auf Energiesteuern

In der Europäischen Union beliefen sich die Umweltsteuern im Jahr

2014 auf 343,6 Milliarden Euro, nachdem sie 2004 282 Milliarden Euro betragen hatten. Allerdings ist der Anteil der Umweltsteuern an den Gesamteinnahmen aus Steuern und Sozialbeiträgen in diesem Zehnjahreszeitraum von 6,8 Prozent im Jahr 2004 auf 6,3 Prozent im Jahr 2014 zurückgegangen. Dies meldet das Statistische Amt der Europäischen Union (Eurostat). Dabei hätten die Energiesteuern mehr als Dreiviertel der Gesamteinnahmen aus Umweltsteuern in der EU ausgemacht (76,5 %), weit vor Verkehrssteuern (19,9 %) sowie Steuern auf Umweltverschmutzung und Ressourcensteuern (3,6 %). Der Anteil der Umweltsteuern an den Gesamteinnahmen aus Steuern und Sozialabgaben fiel laut Eurostat 2014 je nach EU-Mitgliedstaat recht unterschiedlich aus. Mit einem Anteil von mehr als 10 Prozent seien Slowenien (10,6 %), Kroatien (10,5 %) und Griechenland (10,2%) 2014 die Mitgliedstaaten, in denen die Umweltsteuern relativ gesehen die größte Bedeutung gehabt hätten. Dahinter hätten Bulgarien (9,8%), Lettland (9,3 %), Zypern und die Niederlande (je 9,0 %) rangiert. Die niedrigsten Anteile der Umweltsteuern an den Gesamteinnahmen aus Steuern und Sozialabgaben seien 2014 in Belgien und Frankreich (je 4,5 %) zu verzeichnen gewesen, gefolgt von Deutschland, Luxemburg und Schweden (je 5,2 %).

Zwischen 2004 und 2014 kam es laut Eurostat in nahezu allen EUMitgliedstaaten zu einem Anstieg der Einnahmen aus Umweltsteuern. Im selben Zeitraum sei der Anteil der Umweltsteuern an den Gesamteinnahmen aus Steuern und Sozialbeiträgen jedoch in den meisten Mitgliedstaaten zurückgegangen, wobei die größten Rückgänge in Zypern (von 12,3 Prozent im Jahr 2004 auf 9 Prozent im Jahr 2014, also -3,3 Prozentpunkte), Portugal und Litauen (je -3,2 Prozentpunkte), Luxemburg (-3,0 Prozentpunkte), Dänemark (-2,6 Prozentpunkte) und der Slowakei (-2,0 Prozentpunkte) zu beobachten gewesen seien. Im Gegensatz dazu sei der Anteil zwischen 2004 und 2014 in sieben Mitgliedstaaten, insbesondere in Griechenland (+3,3 Prozentpunkte), Slowenien (+1,9 Prozentpunkte), Estland (+1,6 Prozentpunkte) und Italien  (+1,0 Prozentpunkte) gestiegen.

In allen EU-Mitgliedstaaten sei der bei weitem größte Teil der Einnahmen aus Umweltsteuern im Jahr 2014 auf Energiesteuern zurückzuführen gewesen. Mit Anteilen von über 90 Prozent seien Energiesteuern in Litauen (93,8 %), der Tschechischen Republik  (92,6 %) und Luxemburg (92,2 %) 2014 von besonderer Bedeutung gewesen. Den zweithöchsten Anteil an den Umweltsteuereinnahmen hätten in allen EU-Mitgliedstaaten mit Ausnahme Estlands die Verkehrssteuern ausgemacht. Auf diese sei mehr als ein Drittel der gesamten Umweltsteuereinnahmen in Malta (40,6 %), Irland (37,9 %), Dänemark (36,6%), Österreich (36,0 %) und Belgien (34,0 %) entfallen. Steuern auf Umweltverschmutzung und Ressourcensteuern seien weniger bedeutsam gewesen, auch wenn sie in Kroatien (17,4 Prozent), den Niederlanden (13,8 %), Estland (10,9%) und Slowenien (10,8 %) über 10 Prozent aller Einnahmen aus Umweltsteuern ausgemacht hätten. Eurostat, PM vom 22.04.2016

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