Steuerentwicklungen in der EU: Steuern auf Arbeit bleiben größte Quelle des Steueraufkommens

Die Abgabenquote im Verhältnis zum Bruttoinlandsprodukt (BIP), also die Summe aller Steuern und Sozialbeiträge in Prozent des BIP, hat sich in der EU27 im Jahr 2011 auf 38,8 Prozent belaufen. Sie sei damit gegenüber 38,3 Prozent im Jahr 2010 und 38,4 Prozent in 2009 angestiegen, meldet die Europäische Kommission. Die Abgabenquote im Euroraum (ER17) habe sich im Jahr 2011 auf 39,5 Prozent erhöht (gegenüber 39 Prozent im Jahr 2010 und 39,1 Prozent in 2009). Die Abgabenbelastung variiert laut Kommission jedoch deutlich zwischen den Mitgliedstaaten. Zwischen 2010 und 2011 seien die größten Anstiege der Abgabenquote im Verhältnis zum BIP in Portugal, Rumänien und Frankreich verzeichnet worden und die höchsten Rückgänge in Estland, Schweden und Litauen. Die Informationen stammen aus der Veröffentlichung „Taxation trends in the European Union“, Ausgabe 2013, die von Eurostat, dem statistischen Amt der Europäischen Union, und der Generaldirektion Steuern und Zollunion der Kommission herausgegeben werde.

Die größte Quelle des Steueraufkommens in der EU27 seien Steuern auf Arbeit, die fast die Hälfte des gesamten Steueraufkommens ausmachten, gefolgt von Konsumsteuern mit rund einem Drittel und Kapitalsteuern mit ungefähr einem Fünftel. Der BIP-gewichtete Durchschnitt des impliziten Steuersatzes auf Arbeit sei in der EU27 von 35,4 Prozent im Jahr 2010 auf 35,8 Prozent in 2011 gestiegen. Am niedrigsten sei der implizite Steuersatz auf Arbeit in Malta gewesen.

Der durchschnittliche Spitzensatz der Einkommensteuer in der EU27 liege im Jahr 2013 bei 38,3 Prozent. Dies sei ein Anstieg gegenüber 38,1 Prozent in 2012. Der Steuersatz liege jedoch deutlich unter dem Niveau des Jahres 2000 von 44,8 Prozent. Die höchsten Spitzensteuersätze auf Einkommen im Jahr 2013 verzeichneten Schweden, Dänemark, Belgien, Portugal, Spanien und die Niederlande und die niedrigsten Bulgarien, Litauen, Ungarn, Rumänien und die Slowakei.

Der durchschnittliche Steuersatz auf Körperschaften in der EU27 liegt im Jahr 2013 bei 23,5 Prozent – ein leichter Anstieg gegenüber 2012 und deutlich unter dem Niveau des Jahres 2000. Die höchsten Regelsteuersätze auf Körperschaften im Jahr 2013 verzeichnen Frankreich, Malta und Belgien und die niedrigsten Bulgarien, Zypern  und Irland.

Der durchschnittliche Normalsteuersatz der Mehrwertsteuer in der EU27 liegt laut Kommission im Jahr 2013 bei 21,3 Prozent. Dies sei ein leichter Anstieg gegenüber 2012. Im Vergleich zum Jahr 2012 hätten sechs Mitgliedstaaten in 2013 ihre Mehrwertsteuersätze erhöht. Nur Lettland habe den Mehrwertsteuersatz verringert.

Europäische Kommission, PM vom 29.04.2013

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